Das 1x1 des Dachziegels: Qualität und Vielfalt fürs Hausdach

Während vor einigen Jahren noch Dachziegel in knalligen Farben den Ton angeben sollten, sind heute wieder natürliche Farben in ansprechenden Nuancen gefragt. Die aktuellen Trendfarben für das Dach sind Naturrottöne mit feinen Nuancen verwandter Färbungen. Von mattem Rostrot bis zu zartem Kupferbraun reicht das derzeit beliebteste Spektrum an Farben. Dachziegel in gedeckten Farbtönen wie Altrot oder Maron entfalten ihre Wirkung in der Fläche und bestechen dabei durch ihre edle Optik.

Einen glanzvollen Auftritt erhält das Dach durch hochwertig glasierte Dachziegel. Ein reizvolles Farbspektrum von Weinrot über Nobilisgrün bis hin zu Noctisblau sorgt für ein elegantes, harmonisches Dachbild. Matte Dachziegel, beispielsweise in Edelrot, -grau oder -schwarz engobiert, verleihen dem Haus einen attraktiven, rustikalen Touch.

Neben Farbgebung und Oberflächenstruktur prägt auch die Form des Tondachziegels die Dachoptik entscheidend. Als beliebteste Profile erweisen sich typische Formen wie der weit verbreitete Flachdachziegel, der schlichte Hohlfalzziegel oder der charakteristische Doppelmuldenfalzziegel. Aber auch die Reformpfanne erfreut sich dank ihrer eleganten, unaufdringlichen Linienführung ebenso wie der moderne Flachziegel großer Beliebtheit bei Bauherren. Einen Hauch Extravaganz bringt der Biberschwanzziegel mit seiner leicht konvexen Krümmung auf das Dach, mediterranen Stil zaubern dagegen romanische Ziegel.

Der Flachdachziegel



Zu den beliebtesten Standardformen zählt der Flachdachziegel, ein schlichter Falzziegel mit einer Wölbung am Rand. Die Selbstreinigung der Seitenfalze wird durch die Führung des Wasserlaufs zur darunter liegenden Mulde erleichtert. Je nach Größe der Dachfläche wirkt diese Form mosaikartig und strukturiert. Zur Ästhetik des Flachdachziegels kommt mit der Wirtschaftlichkeit noch ein weiterer positiver Faktor hinzu. Das Großformat dieses Ziegels gewährleistet eine Dacheindeckung mit wesentlich weniger Ziegeln, in kürzerer Zeit. Dabei kommt der praktische Ziegeltyp auf Neu- und Altbauten gleichsam elegant und formschön zur Geltung.

Der Reformziegel
Eine unaufdringliche und flächige Dacheindeckung erzeugen schlichte Reformziegel. Bei dieser Ziegelgattung ist die Sichtfläche des einzelnen Ziegels als ebene Mulde mit einer flachen Krempe ausgebildet. Bei der Deckung entsteht an der Seitenverfalzung eine nach oben gerichtete Deckfuge. Diese leichte Auskerbung verursacht kaum Schattenspiel.

Ein besonders edles Dachbild entsteht durch eine Eindeckung mit graphitschwarzen Reformpfannen. Auch klassische Einfamilienhäuser werden durch elegante Reformdachziegel in gesetzten Rottönen aufgewertet.

Der Hohlfalzziegel

Eine weitere, ebenso schlichte Form verkörpern die Hohlfalzziegel. Diese besitzen einfache oder doppelte Falze. Der Kopf kann mit einfachen, doppelten oder dreifachen Falzen gefertigt sein. Durch ihre ausgewogene Linienführung setzen Hohlfalzziegel feine Akzente. Reizvoll sind auch deren vielfältiges Farbspektrum sowie die matte bzw. glänzende Glasur, die das Dach zudem erfolgreich vor umwelt- oder witterungsbedingten Schmutzablagerungen bewahrt. Moderne wie klassische Bauten erfahren durch diese "Glanzstücke" eine gelungene Veredelung.

Der Doppelmuldenfalzziegel

Für die individuelle Gestaltung vor allem großer Dachflächen sind traditionelle Doppelmuldenfalzziegel geeignet. Diese gehören zu den Pressdachziegeln mit Kopf- und Seitenfalzen. Die in der Seitenfläche angeordneten Doppelmulden erfüllen dabei nicht nur einen nützlichen Zweck, indem sie Niederschläge sicher ableiten, sondern verleihen dem Ziegel ein besonderes Gesicht. Durch das Schattenspiel dieser Dachziegelform in klassischen Rot- und Erdtönen gewinnt das Haus - ob stilvolles Fachwerk oder moderne Architektur - an Lebendigkeit.

Der Flachziegel



Eine moderne Farbpalette sowie eine klare und saubere Linienführung zeichnen den puristischen Flachziegel aus. Durch den großen Schiebebereich ist eine einfache Dacheinteilung gewährleistet. Vor allem für zeitgemäße Architektur ist diese schlichte Ziegelform ideal mit ihren dezenten Farbtönen wie Naturrot, Grau engobiert oder Nuanciert. Eine echte Krönung ist der moderne Ziegel als klinkerrote Edelengobe.

Romanische Ziegel

Fast schon ein Muss für Liebhaber mediterranen Baustils sind Romanische Ziegel in südländischen Farbtönen. Dabei haben alle Tönungen von Naturrot über zart Nuanciert bis hin zu Antik oder Strohfarben die für mediterrane Dächer so charakteristische Optik aus helleren und dunkleren Stellen gemeinsam.

Durch die besonders weiche, harmonische Struktur der rustikalen Ziegel entsteht ein warmer, gemütlicher Gesamteindruck. Die leicht verwitterte Optik ahmt dabei den natürlichen Charme älterer toskanischer Dächer stilecht nach. Darüber hinaus überzeugen die südländisch anmutenden Ziegel durch ihre hohe Beständigkeit und Funktionalität. Ihre optimalen Kopf- und Seitenverfalzungen erleichtern zum einen die Verlegung und begünstigen zum anderen die zuverlässige Ableitung von Regenwasser, selbst auf flacheren Dächern.

Biberschwanzziegel

Aus dem Rahmen fallen Biberschwanzziegel mit ihrer leicht konvexen Krümmung, die zur ausreichenden und schnellen Belüftung der Dachfläche beitragen. Diese älteste Dachziegelform gestaltet kleine wie große Dachflächen besonders gleichmäßig und verleiht diesen eine ehrwürdige Ausstrahlung.

Biberschwanzziegel passen sich - ähnlich wie die Schuppen an den Körper eines Fisches - an die jeweilige Dachform an. Durch diese hohe Anpassungsfähigkeit ist der Ziegel nahezu für jedes Dach geeignet. Darüber hinaus lässt er sich auch ideal für Dachausbauten wie mehreckige Türmchen, Gauben oder verzweigte Dachwinkel verwenden. Durch die natürliche Anmutung und die warmen Farbvariationen verwandelt der traditionelle Biberschwanzziegel jedes Dach in ein Schmuckstück.


[Quelle: Koramic Dachprodukte]

DACH + FASSADE Fachreihe Ausgabe 32

Dachreihe Ausgabe 32

Form und Funktion eines Daches

Erleben Sie hier die Vielfalt der Dachformen:

Satteldach - der geradlinige Klassiker Satteldach -
der geradlinige Klassiker

Meist verbreitet ist das Satteldach. Diese zeitlose und bewährte Dachform bietet viele Variationen von der schlichten Grundform bis zum lebendigen Gaubendach. Wichtig für den Ausbau bei flacher Dachneigung: ein Kniestock über 1,20 m Höhe.
 Walmdach - der bewährte Schutz Walmdach - der bewährte Schutz
Das Walmdach gehört zu den ältesten bekannten Formen und besteht aus vier geneigten Dachflächen, die Giebel fehlen. Durch diese Konstruktion ist das Haus sehr gut geschützt. Mit Gauben kann die kleinere nutzbare Innenfläche vergrößert werden.
 Pultdach - die funktionale Form Pultdach - die funktionale Form
Das Pultdach ist eine einfache, auf Funktion ausgerichtete Dachform. Die Dachfläche von Pultdächern liegt meist zur Wetterseite hin, um das Haus vor Wind, Regen und Schnee abzuschirmen. An der Sonnenseite lässt diese Dachform dem Haus Raum für große Lichtflächen.
 Krüppelwalmdach - die ideale Kombination Krüppelwalm -
die ideale Kombination

Das Krüppelwalmdach stellt eine Kombination der Vorteile von Sattel- und Walmdach dar. Hier sind nur die Giebelspitzen geneigt, die Traufhöhe ist hochgesetzt. So ergibt sich eine optimale Schutzfunktion bei gleichzeitig guter Nutzbarkeit des Dachgeschosses.
 Mansarddach - die barocke Schönheit Mansarddach -
die barocke Schönheit

Das Mansarddach stammt aus der Barockzeit. Damals wurde eine Steuer auf alle Räume mit geraden Wänden eingeführt. Findige Architekten entwickelten daraufhin dieses praktisch zweigeteilte Satteldach mit unterschiedlichen Dachneigungen.
 Flachdach - die klassische Moderne
Flachdach - die klassische Moderne
Vom Flachdach spricht man bei einer Dachneigung von 0 bis 10°. Diese Dachform polarisiert die Gemüter seit den 20er Jahren. Das Flachdach bildet einen elegante Abschluss moderner Architektur und kann als hochwertige Terrassen- und Gartenfläche genutzt werden.